Was ist denn am CO2-Fußabdruck so schwierig? (Teil 2)
Das Thema CO2-Fußabdruck im Allgemeinen und in Bezug auf Organisationen war bereits Thema in einem vorangegangenen Beitrag. Sehr viel komplexer, aber mit Blick auf die Herstellaufwände und das Verbrauchsverhalten sehr viel bedeutsamer, ist aber der CO2-Fußabdruck von Produkten, der CFP (= Carbon Footprint). Hier wird berechnet, wie viel CO2-Äquivalent durch ein spezifisches Produkt in die Atmosphäre emittiert bzw. ihr entzogen wird. Dabei unterscheidet man zwischen dem absoluten dem Produkt zugeordneten Wert (CFP), der sich auf den gesamten Lifecycle des Produktes bezieht, und dem partiellen Wert (pCFP), der nur einen bestimmten Prozess- oder Lebensabschnitt des Produktes beschreibt. Da wir in der Regel über komplexe Wertschöpfungsketten reden, mit zahlreichen Vor- und Zwischenprodukten und ebenso mit einer Vielzahl von Prozessschritten und Beteiligten, kann man sich gut vorstellen, dass hier schnell eine ganze Reihe von Einflussgrößen betrachtet werden muss. Eine solche produktbezogene Betrachtung kann z.B. nach ISO 14067 vorgenommen werden und die Festlegung und Beschreibung der Systemgrenzen ist auch hier sehr wesentlich. Auch hier werden die Scopes benutzt, um die unterschiedlichen Wirkketten bei der Verursachung zu differenzieren. Scope 1 und Scope 2 beziehen sich auf direkt und indirekt verursachte Emissionen, die durch den Einsatz fossiler Brennstoffe bzw. durch den Bezug von Energie erzeugt wurden. Scope 3 hingegen umfasst nach dem weltweit anerkannten Greenhouse Gas Protocol (GHP) 15 Kategorien. Diese erstrecken sich von Emissionen von bezogenen Materialien und Einsatzstoffen über Emissionen die aus Transportprozessen entstehen bis hin zur Bewertung von Prozessabfällen und der Entsorgung der Produkte. Aus der Perspektive eines Unternehmens ist vor allem der partielle Carbon Footprint (pCFP) von Bedeutung, da seine Einflussmöglichkeiten auf die vor und nach ihm liegenden Wertschöpfungsprozesse gering sind. Mit Hilfe des pCFP können gute vergleichende Aussagen über Produkte und Verfahren getroffen werden. Der absolute Carbon Footprint (CFP) ist vor allem dann interessant, wenn bestimmte Produkt-Typen miteinander verglichen werden sollen, wie z.B. Tüten aus Papier vs. solcher aus Plastik. In jedem Fall gilt aber, dass eine Vergleichbarkeit nur gegeben ist, wenn Systemgrenzen, Eingangs- und Bezugsgrößen gleich gesetzt sind.
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